Sonderschau zur Zukunft der Produktion in der Prozessindustrie
Autor: solarstrombauer (Helmut Thomas)
Die Sonderschau wird unter dem Motto „Process Industry: Future Production is Modular & Open“ organisiert. Schwerpunkte sind zum einen die Kerntechnologie der modularen Automation – das Module Type Package (MTP), das den einzelnen Modulen eine digitale Beschreibung gibt, – und zum anderen die NAMUR Open Architecture (NOA), die einen sicheren zweiten Kanal für Vitaldaten unter anderem für Monitoring und Optimierung von Prozessanlagen ermöglicht, ohne den eigentlichen Prozess zu stören.
Hannover. „Durch die Modulare Produktion können Prozessanlagen schnell erstellt und umgerüstet werden“, sagt Felix Seibl, Fachbereichsgeschäftsführer Messtechnik + Prozessautomatisierung im ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie). „Gleichzeitig ermöglicht es den Unternehmen, flexibel auf neue Marktanforderungen zu reagieren und den Engineering-Aufwand erheblich zu reduzieren.“
Die Modulare Produktion mit MTP ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung der Prozessindustrie, die von den Anlagenbetreibern immer stärker vorangetrieben wird. Somit lassen sich wichtige KPIs von Prozessanlagen wesentlich verbessern. Im Durchschnitt können die Zeit bis zum Markteintritt halbiert, der Engineering-Aufwand um 70 Prozent reduziert, die Flexibilität um 80 Prozent erhöht werden.
„NOA ist das Konzept für die Digitalisierung im Feld“, sagt Nils Weber, Geschäftsführer NAMUR e. V. „Es ermöglicht, zusätzliche Daten über den kompletten Automatisierungslayer sicher verfügbar zu machen und ist quasi die Brücke zu APL. Zusätzliche Daten sind zwingend erforderlich, wenn man Konzepte wie zum Beispiel vorbeugende Instandhaltung heute umsetzen will.“
Auch NOA ist Kernelement der Digitalisierung der Prozessindustrie. „Gestrandete“ Vitaldaten sind nur mit enormem Engineering-Aufwand zu erreichen und bleiben bisher in 80 Prozent der Anlagen ungenutzt. NOA verringert diesen Aufwand und macht den Anwendern mehr nutzbare Daten zugänglich. Die Nachfrage nach Messdaten steigt also, weil der Nutzen der Daten größer wird. Ein Win-win für Anwender und Hersteller.
Organisiert wird die Sonderschau (Stand D44, Halle 11) von NAMUR, PNO, ProcessNet, VDMA (Verband Maschinen und Anlagenbau) und ZVEI. Verschiedene Exponate und Demonstratoren machen das Thema greifbar. Unternehmen wie ABB, Copa-Data, Emerson, Endress+Hauser, Hima, Krohne, Pepperl+Fuchs, Phoenix Contact, Schneider Electric, Semodia, Siemens, Wago und Yokogawa unterstützen den Messeauftritt. Auch Academia – TU Dresden/P2O Lab, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, TU Ingolstadt, Fraunhofer IFF – sowie eine Vielzahl von Anwendern wie BASF, Bayer, Bilfinger, CHT, Covestro, Evonik, Heubach, Lanxess und Merck aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie beteiligen sich in Kooperation mit Modulbauern an der Sonderschau.
Über die HANNOVER MESSE
Die HANNOVER MESSE ist die Weltleitmesse der Industrie. Ihr Leitthema „Industrial Transformation“ verbindet die Ausstellungsbereiche Automation, Motion & Drives, Digital Ecosystems, Energy Solutions, Logistics, Engineered Parts & Solutions, Global Business & Markets und Future Hub. Zu den Top-Themen zählen digitale Plattformen, Industrie 4.0, IT-Sicherheit, CO2-neutrale Produktion, KI, Leichtbau sowie Logistik 4.0. Konferenzen und Foren ergänzen das Programm. Die nächste Ausgabe wird vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2022 in Hannover ausgerichtet. Das Partnerland der HANNOVER MESSE 2022 ist Portugal.
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